Besondere Zeiten bedürfen besonderer Maßnahmen – kein Problem für die Damen der Frauen-Serviceclubs in Würzburg: Da das jährliche Get-together coronabedingt nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, luden die Verantwortlichen kurzerhand zum digitalen Austausch. Auf diese Weise sollte die Tradition der Neujahrstreffen, welche erstmals 2018 unter dem Motto „Kooperation statt Konkurrenz“ ins Leben gerufen wurden, auch in diesem Jahr fortgesetzt werden – mit maximalem Raum zur Begegnung bei minimalem Infektionsrisiko. Und so kamen am 19. Januar 2021 um 19 Uhr insgesamt 41 Frauen virtuell zusammen, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, aktuelle Projekte vorzustellen und bestehende Kontakte zu intensivieren sowie neue zu knüpfen. Als Ehrengast ebenfalls zugegen: Petra Müller-März, Gleichstellungsbeauftragte für Frauen und Männer bei der Stadt Würzburg, die seit Anbeginn der Netzwerktreffen eng mit den hiesigen Frauen-Serviceclubs verbunden ist.
Nach einem kurzen und herzlichen Willkommen durch die Organisatorin Michaela Fischer (Inner Wheel Club Würzburg-Hofgarten) wurde das Wort sogleich an die jeweiligen Club- Präsidentinnen übergeben. Es sprachen, in chronologischer Reihenfolge: Ruth Bley (Internationaler Frauenclub Würzburg), Theresa Dietl (Inner Wheel Club Würzburg), Afssane Ghassemi (Soroptimist International Club Würzburg), Sabine Rudert (Inner Wheel Club Würzburg-Hofgarten), Katharina Rößner (Zonta Club of Würzburg) und Gundula Viering (Zonta Club of Würzburg Electra). Vom Vorstandswechsel über Benefizevents bis zu geplanten Spendenaktionen: Die Themen präsentierten sich so vielfältig wie die Würzburger Frauen-Serviceclubs selbst. Und auch wenn die Pandemie vielen sozialen Veranstaltungen im letzten Jahr einen Strich durch die Rechnung machte, gaben sich die Präsidentinnen doch kollektiv hoffnungsvoll – was nicht zuletzt am neuen digitalen Kurs liegen dürfte, der das Clubleben auch in Zeiten von Social Distancing lebendig hält. Sozialen Medien, Zoom & Co. sei Dank konnten sich die jeweiligen Clubschwestern und Freundinnen in zum Teil wöchentlichen Meetings weiterhin austauschen und soziale Projekte auf die Beine stellen.
Zu diesen zählen beispielsweise Spendensammlungen für das Haus Antonia Werr, das Projekt „Kinderlachen“, den Fonds für Alleinerziehende und das Schulprojekt „Asante e.V.“. Außerdem wurden Aktionen wie „Zonta says NO“ – eine Kampagne, die sich dafür einsetzt, Gewalt an Frauen zu beenden – verstärkt crossmedial kommuniziert. Das damit verbundene Ziel: ein wachsendes Bewusstsein für frauen- und gesellschaftsrelevante Themen schaffen. Denn obwohl 2020 in vielerlei Hinsicht herausfordernd war, soll das Engagement der Würzburger Frauen- Serviceclubs keinesfalls beeinträchtigt werden.
Dass es hierfür neben entsprechender Anpassungsfähigkeit auch eine gesunde Prise Humor braucht, zeigte sich spätestens, als das Get-together um einen zweiten Special Guest erweitert wurde. Die Rede ist von Birgit Süß: In ihrem 20-minütigen Programm entführte die beliebte Kabarettistin, Sängerin und Moderatorin die anwesenden Frauen via Zoom in die Irrungen und Wirrungen von Politik, fränkischem Dialekt und außergewöhnlichem Hamsterverhalten. Bekannt für ihren intelligenten und unverholenen Wortwitz schaffte es die Wahl-Würzburgerin gekonnt zum Thema Chancengleichheit überzuleiten; erhielten Frauen in Deutschland am 19. Januar 1909 doch auf den Tag genau erstmals das Wahlrecht. Als krönenden Abschluss gab es zudem eine stimmgewaltige Gesangseinlage, die einem Live-Auftritt in Sachen „Bühnenpräsenz“ in nichts nachstand. Frisch inspiriert konnte es so für die Clubangehörigen in 20-minütige Salongespräche gehen. Hier fanden sich zufällige Vierergruppen zusammen, um Ideen für 2021 zu teilen und mögliche Synergien anzuregen.
Die Ergebnisse brachte Stefan Fischer, als einziger Mann in der Runde und im Hintergrund für die Technik zuständig, in einer dynamischen Visualisierung zu Papier: Mehr gemeinsame Online-Aktivitäten und -Treffen, Einsamkeit vermeiden, indem man Clubschwestern einfach mal anruft, Künstlerinnen & Kulturschaffende unterstützen, clubübergreifende Botschafter berufen, einen Online-Flohmarkt organisieren und Studenten ins Home-Schooling einbinden – die Möglichkeiten für künftige Kooperationen sind nahezu unzählig. Und wie man dem abschließenden Feedback der Präsidentinnen und Teilnehmerinnen entnehmen konnte, treffen sie auf die ungebrochene Motivation, sich auch 2021 wieder für Frauen und Frauenrechte stark zu machen. Denn eines ist allen klar: Gerade in anspruchsvollen und besonderen Zeiten wie diesen kann nur durch besonderes Engagement Großes auf den Weg gebracht werden.
*Ein herzlicher Dank geht in diesem Zusammenhang an die Organisatoren des Netzwerktreffens und an Birgit Süß, die einen Teil ihrer Gage für soziale Projekte der Würzburger Frauen-Serviceclubs gespendet hat.
Pressemitteilung/Redaktion: Anna-Lucia Mensing